Radwegeplan in der Stadt – Stückwerk oder mehr?

Stückwerk oder mehr? Mobilitätsgewinn oder notwendiges Übel? Ein Radwegenetz in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler braucht mehr als Verkehrsschilder und verblassende aufgemalte Symbole auf der Straße.

Eine Diskussion nur über neue oder ausgliederte Fahrbahnteile greift zu kurz. Es geht um ein neues zeitgemäßes Mobilitätsverständnis, anders ausgedrückt um eine optimale Kombination der unterschiedlichen Mobilitätsangebote. Der moderne Stadtbewohner denkt heute nicht mehr ideologisch, sondern pragmatisch: “Wie kann ich mein Ziel am besten und schnellsten erreichen? Wie organisiere ich meine Mobilität und wie kann ich diese Beweglichkeit bezahlen?” Konkret? Wie erreiche ich das Mittelzentrum, die Bahnhöfe (Bike & Ride) oder z. B. Schulen, Schwimmbäder oder andere Sportanlagen? Für den Weg von zu Hause zur Bahnstation, von der Bahnstation zum Büro oder durch die Landesgartenschau könnten innovative Fahrradverleihsysteme eine Lösung sein. Bitte nicht die asiatischen Anbieter, deren Räder man überall stehen lassen kann.

Die ZDF-Sendung „makro“ hat die Frage aufgeworfen, ob mehr „Rad“ automatisch „weniger Auto“ heißt und diese klar mit Ja beantwortet.

Hinzu kommt die Gartenschau – zu Fuß ist die Strecke von Ost nach West innerhalb eines Tages nicht zu schaffen. Die meisten Gäste werden Tagestouristen sein – leider. Was kann nachhaltiger sein, wenn man schon zu Hause Leihfahrräder am Bahnhof reservieren kann?

Radwege sollen die Sicherheit für die Radfahrer erhöhen und dienen nicht dazu, dass der Autoverkehr ungehindert rollen kann. Oft richtet sich der Blick auf die sogenannten „Touris“ mit Rad.
Wenn der innenstädtische Individualverkehr reduziert werden soll, ist ein anderer Blickwinkel notwendig, Unterschiedliche Typen führen zu unterschiedlichem Verhalten im Straßenverkehr. Der Pendler verhält sich anders als der Radfahrer, der seine Einkäufe erledigen oder einen Stadtbummel durchführen möchte und dieser wieder anders als ein Tourist oder ein Freizeitradler. Radwege müssen komfortabel, zügig und hindernisfrei befahrbar sein. Im Stadtgebiet enden diese abrupt auf der Fahrbahn oder an Kreuzungen, Brücken oder wieder zwischen Fußgängern.

Übrigens – das Fahrrad mit oder ohne Elektroantrieb ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel überhaupt: emissionsfrei, leise, effizient, klimaschonend – darüber hinaus vielseitig, schnell, kostengünstig und gesundheitsfördernd.
Wenn ich könnte wie ich wollte – ich würde durch diese schöne Stadt entspannt mit dem e-Bike cruisen … Euer Hans im Grün

RZ – Radwegeplan der CDU