A4 – Auf Ergen Kleingärten am Mühlenteich
Auf Ergen Kleingärten am Mühlenteich
„Typisch deutsch“ – Kleingärten. Tatsächlich sind die „Parzellen“ im 19. Jahrhundert in Deutschland entstanden. Soziale Missstände der Industrialisierung, beengte Wohnverhältnisse, Armut und Hunger waren die Probleme vieler Menschen, gerade in den Städten. Viele Armengärten entstanden in den 1830er und 1840er in Berlin und Leipzig.. Auf Anregung von Carl von Hessen 1814 in Kappeln breiteten sich die Gartenkolonien über ganz Deutschland aus, Initiatoren waren neben dem Roten Kreuz, der Arbeiterbewegung und die Eisenbahn.
Schrebergärten, benannt nach dem Leibziger Arzt Moritz Schreber (1808-1861), tauchten Anfang der 1870 Jahre auf. Schon damals waren es seine Anliegen, Kinder mit viel Bewegung an der frischen Luft und die Heranführung an die Natur zu fördern.
Während und nach den beiden Weltkriegen wuchs die Bedeutung der Nahrungsversorgung durch die Kleingärten an. Das ändere sich in den Nachkriegsjahren. Schrebergärten wurden zum Inbegriff des Spießertums, in dem Spießerranking auf einer Stufe mit den Gartenzwergen und dem Wackeldackel.
Mittlerweile kommt die Idylle, die Freude an der Natur und die Chance auf selbstgezogenes Biogemüse wieder in Mode. Junge Menschen mit Kindern setzen heute das um, was Moritz Schreber 1870 gefordert hat – es hat nun einen anderen Namen – Urban Gardening.
So das war ein Ausblick in die Geschichte. Keine Angst, die Gärten, die hier entstehen, verzichten auf das “Vereinsleben”. Noch ist unklar, wie viele Parzellen hier entstehen. Wir werden berichten, wenn es Informationen über Rahmenbedingungen gibt. Wer Interesse am Gärtnern hat, einen eigenen Garten hier pachten möchte, wird sich noch etwas gedulden müssen.
Links / Quelle
Foto: Ahrtalwandern.de
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