Stau in der Fußgängerzone

Lidl kooperiert mit DHL – Stau in der Fußgängerzone. Was hat das miteinander und dazu noch mit der Landesgartenschau zu tun? Wir versuchen dem Phänomen etwas auf den Grund zu gehen.

Morgens in der Stadt. Besucher der Fußgängerzonen und Anlieger sind oft genervt, weil, wie heute Morgen, kein Durchkommen mit den in den engen Straßen geparkten Fahrzeugen ist. Zwar ist der Lieferverkehr in der Stadt zeitlich begrenzt erlaubt, aber oft wird sich hieran nicht gehalten. Kontrollen Fehlanzeige.

Es geht nur um die sogenannte “letzte Meile” – also der Transport der Pakete und Päckchen per Fahrer zum Empfänger – dies ist der komplizierteste und sogleich teuerste Teil der Logistik-Kette, mit der sich DHL und Konsorten herumschlagen müssen. Und gleichzeitig ist diese “letzte Meile” der Schlüssel zum Erfolg.

Die Paketdienstleister, z. B. DHL, Hermes, DPD, UPS, ärgern sich über volle Fußgängerzonen und Parkplatzmangel – entweder ihre Transportfahrzeuge parken in der zweiten Reihe oder die Fahrer müssen weit laufen mit den Kartons im Gepäck. Dann öffnet häufig niemand die Tür. Also müssen sie beim Nachbarn oder anderswo ihr Glück versuchen. Die Taktung verändert sich – Bestellungen werden häufig noch am selben Tag oder sogar innerhalb weniger Stunden geliefert. Das kostet Zeit und Geld – und der Berg an Paketen wird in der Zeit auch nicht kleiner.

Die Kooperation DHL und Amazon Fresh floppte. Der Lebensmitteleinzelhandel / Amazon Fresh werden ihre Bemühungen – Lebensmittel online zu versenden – nicht aufgeben. Das wird die kommende Herausforderung des Kurier- Express- und Paketmarktes (KEP) und der schon überfüllten Innenstädte.

Wen trifft es besonders hart – die Fahrer. Lange Arbeitszeiten und Stundenlöhnen weit unter dem gesetzlichen Minimum. “Mafiöse Strukturen” – Unternehmen wie Hermes engagieren Firmen, Sub/Sub/Sub-Unternehmen, wie in der Fleischindustrie, die dann Menschen aus der Ukraine, aus Moldawien oder aus Weißrussland in die Lieferfahrzeuge setzen.

Trotz elektrischer und anderer alternativer Antriebe ist die Lärm- und Schadstoffbelastung in den Städten nicht zurückgegangen.

Bis zur Landesgartenschau können Räte und Verwaltung in Sachen Logistik “letzte Meile” und damit zur Entlastung der Fußgängerzonen in unserer Stadt noch was zum Positiven verändern. Die städtische Logistik kann nur dann nachhaltig und effizient betrieben werden, wenn alternative Optionen gewährleisten, dass Kunden bedarfsgerecht und umweltfreundlich beliefert werden.

Wie können Lösungen aussehen?

  • mehr regional kaufen
  • Entwicklung von Logistik-Konzepten in den Kommunen durch Kreis und Stadt
  • Verbesserung des Verkehrsflusses, z. B. durch Ausweisung von Haltebuchten für den Ladeverkehr in den Fußgängerzonen
  • klare “Interpretation” des Zeitfensters für den Lieferverkehr in den Fußgängerzonen
  • Einsatz von Lastenräder durch die KEP’s
  • Der Handel – hier Lidl kooperiert mit DHL – Ziel des Discounters – Damit Konsumenten ihren Einkauf mit der Abholung ihrer Pakete und Abgabe ihrer frankierten Sendungen, wie Retouren, verbinden können, werden bis zum Ende dieses Jahres bundesweit 500 Lidl-Filialen mit DHL Packstationen ausgestattet.
  • paketdienstübergreifende Stationen
  • Paketboxen im Innenstadtbereich
  • Paketzustellung durch Elektromobilität – Verbot von Dieselfahrzeugen in den Fußgängerzonen, der beiden Innenstädte

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